Die Zwölfe zum Gruße, ihr wagemutigen Helden!
Ein Kaiserdrache ist eines der mächtigsten und gefährlichsten Wesen, denen man in Aventurien begegnen kann – selbst wenn dieser Kaiserdrache gerade erst 300 Jahre jung, weder ausgewachsen noch auf dem Höhepunkt seiner Macht angekommen ist. Trotz seiner ungestümen, bisweilen aufbrausenden Art ist Drakantor bereits ein Meister der Illusions- und Beherrschungsmagie. Er versteht es, mit den ureigensten Ängsten der Eindringline in seine Höhle zu spielen. Doch wer es wagt, die zahlreichen Fallen überwindet und die richtigen Worte in der Verhandlung mit dem Drachen findet, der kann unter Umständen einen wertvollen Gegenstand aus den schier unglaublichen Schätzen des Drachenhortes gewinnen…
In der Outline zu „Das Erbe von Blaustein“ hatte Redaktionsleiter Alex Spohr klare Vorgaben für den Drachen gemacht: „Die größte Gefahr geht von einem jungen Kaiserdrachen aus, der eigentlich gar nicht so böse ist, aber gelegentlich über Blaustein fliegt, denn im Inneren der Burg befindet sich etwas, was er haben möchte: ein Würfel aus Blaubasalt, in der sich der Karfunkel seines mächtigen Ahnen befindet. Dieser Würfel, auch Blaustein genannt (und damit der echte Namensgeber der Burg, wurde einst von den Zwergen in der Mine für den menschlichen Bezwinger hergestellt, damit die Drachenseele darin eingeschlossen ist.“ Mit wenigen Sätzen wird hier eine wesentlicher Handlungsstrang skizziert. Meine Aufgabe bestand nun darin, diese Bedrohung durch den Drachen und seine Agenda zu Leben zu erwecken.
Selbst die mächtige Hexe ist der Magie des Drachens nicht gewachsen
Vorneweg habe ich darum ein Zitat des Drachen eingefügt, der mit der Rabenhexe spricht, welche sich in seine Höhle gewagt hat. Diese kurze Szene soll zeigen, dass selbst eine erfahrene Hexe, der Magie des jungen Drachen nicht gewachsen ist. Er erkennt die wahren Absichten der als Dienstmagd getarnten Hexe sofort und errät zudem ihren wahren Namen, womit er Macht über sie gewinnt und sie in Zukunft umso leichter für seine Zwecke manipulieren kann. Das ziemlich geile Set vom Kaiserdrachen mit 1.550 Teilen kannst du übrigens bei BlueBrixx oder im F-Shop vom Ulisses Spiele Verlag kaufen. (Disclaimer: Alle Links aind immer ohne Affiliate. Ich mache das hier nur aus Liebe zum DSA.)
Was zieht den Drachen in die Höhle nahe der verfluchten Mine?
Für die Beschreibung der Drachenhöhle hatte ich nahezu keine Vorgaben, außer dass sie klein ist und nicht allzu weit weg von der Zwergenmine liegen soll. Das war für mich eine logische Herausforderung – denn warum sollte ein Drache freiwillig eine Höhle in einem Berg beziehen, welche durch den Koschbasalt einen natürlichen Schutz gegen seine Magie bietet? In meiner Vorstellung ist die magie-abweisende Wirkung des Gesteins geschwächt: Zum einen haben die Zwerge bereits einen Großteil des Kosch- und Blaubasalts abgebaut. Zum anderen ist der Todesfluch des alten Kaiserdrachen Drakkins stärker als der latente Magiebann des Gesteins. Darüber hinaus verspürt Drakantor nahe der verfluchten Zwergenmine die Kraft seines Ahnen, die ihm Stärke und Kraft verleiht.
Dungeon-Crawl-Feeling: In der Höhle des Drachen
Da es für die Drachenhöhle auch keine Vorgabe durch ein BlueBrixx-Set gab, hatte ich freie Hand in der Gestaltung. Das machte die Sache nicht leichter, denn in einem klassischen Dungeon-Crawl liegt die besondere Spannung darin, Gänge und Kammern zu erforschen, in dem Bewusstsein, dass hinter jeder Biegung eine tödliche Gefahr, aber auch ein sagenhafter Schatz verborgen sein kann. Ohne die Grundlage einer Karte musste ich die Illusionsfallen und nervenaufreibende Anspannung in der Drachenhöhle daher recht generisch beschreiben.
Jeder Drache ist eine einzigartige Persönlichkeit
Zugleich wollte ich durch die Gestaltung der Höhle einige Charakterzüge des jugendlichen Ungetüms visualisieren. Sein Ziehvater Apep der Ewige hat z.B. in meinem Abenteuer einen regelrechten Ordnungsfimmel und liebt es, die Berge von Münzen in seinem Hort nach Herkunft und Zeitalter zu stapeln. Wehe, wenn ein Eindringling einen dieser Münztürme umstoßen sollte! Statt des Ordnungsfimmels habe ich Drakantor etwas selbstverliebt eine Spiegelwand aus polierten Rüstungen erstellen lassen. Außerdem hat er sich demonstrativ einen steinernen Thron gefertigt, um den ramponierte Zwergenrüstungen drapiert sind. Damit bringt der Drache seinen Machtanspruch zum Ausdruck und droht zugleich: Wer den „Schatten des Blauen Berges“, wie Drakantor ehrfürchtig von den Bewohnern Wirselgrunds genannt wird, herausfordert – ist des Todes!
Selbst Drachen brauchen (hin und wieder) Verbündete
In Wahrheit ist Drakantor kein Untier und Menschenfeind. Vielmehr hat er von seinem Ziehvater Apep, der bereits 1.800 Jahre alt ist, von den Menschen zum Markwart der Drachensteine ernannt wurde und ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen den Untoten Drachen Rhazazzor war, gelernt, dass es sinnvoll sein kann, sich mit den kurzlebigen Menschlein und selbst den Erzfeinden der Drachen, den Angroschim zu arrangieren. Getreu dem Leitspruch aller wahren Drachen, der da lautet: Dere zu behüten und zu beherrschen!
Eine ständige Bedrohung für Burg Blaustein
Weiterhin darf man nicht unterschätzen, dass ein Kaiserdrache hochintelligent ist und seine Ziele nicht immer mit Macht durchsetzen muss. Als Vorgabe stand in der Outline: „Der Drache will die Burg Blaustein nicht zerstören, da er befürchtet, dass dabei Menschen ums Leben kommen. Zwar ist ihm dies weitgehend gleichgültig, aber er weiß, dass dann Drachenjäger kommen, und er fühlt sich noch nicht bereit, gegen sie anzutreten. Deswegen versucht er es mit Einschüchterung, Verhandlungen und anderen Tricks.“ Darum fliegt Drakantor nahezu täglich über die Burg Blaustein. Durch die stete Verunsicherung will er den Junker in Handlungsnot bringen. Währenddessen manipuliert er die Rabenhexe sowie weitere Dorfbewohner und lässt sich von seinen Verbündeten, den niederen Drachen, die in der Zwergenmine und in den Wäldern leben, Bericht erstatten…
Sagenhafte Schätze und außergewöhnliche Artefakte
Trotz seiner jungen Jahre hat Drakantor bereits erstaunliche Besitztümer angehäuft; Neben Tausenden von Golddukaten sind in seiner Höhle auch ein Dutzend Zauber- und Heiltränke zu finden. Es gibt dort Zauberhüte mit einem Sinn für Humor, einen Gürtel, der übermenschliche Kraft verleiht, einen Ring, der seinen Träger unsichtbar werden lässt und einen Spiegel, der lügt wie gedruckt. Für viele Heldengruppen dürfte die Versuchung, sich in die Höhle zu schleichen, nahezu unwiderstehlich sein. Doch seid gewarnt: Wie jeder goldgierige Drache trennt sich Drakantor ohne Not oder Gegenleistung von keiner einzigen Münze!
Hier bietet sich eine Lösung an
Sobald er den Blaustein erbeutet hat, plant der junge Kaiserdrache, in den Norden zu fliegen, wo es sicherer ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass er für den Karfunkel seines Ahnen bereit wäre, auf einen Teil seiner Schätze zu verzichten. Ein mächtiger Drache wie er, hat eigentlich gar keine Verwendung für alberne Zauberhüte oder -Tränke. Und wenn er sich unsichtbar machen will, nutzt er einfach seine Illusionsmagie. Dafür braucht er keinen Ring, den er ohnehin nicht tragen kann… Vielleicht gelingt es einigen mutigen Helden, den Blaustein heimlich aus der Burg zu entwenden und gegen eine Belohnung einzutauschen? So eine Burg hat doch meistens einen Fluchttunnel – und die Wachen müssen schließlich auch mal schlafen…




