Ruß im Gesicht, namenlose Umtriebe und ein Leichnam unter dem Meiler?
Wenn man an einen Köhler denkt, hat man meist das Bild eines einfachen Handwerkers vor Augen: Ein einsiedlerisches Leben im Wald, bestimmt von beißendem Rauch und harter körperlicher Arbeit. Doch als Wolfgang Nüchel und ich begannen, das BlueBrixx-Set des mittelalterlichen Köhlerlagers für „Das Erbe von Blaustein“ mit Leben zu füllen, stellten wir uns schnell die Frage: Was, wenn der Ruß nur Tarnung ist? Warum brennt diese Kohle heißer als jede andere? Und was verbirgt sich wirklich im Inneren der schwelenden Hügel, die kein Gardist jemals freiwillig untersuchen würde? Kommt mit an den Klebeichenbach, wo das Handwerk eine Kulisse für allerlei dunkle Geheimnisse bildet…
Jast Hintersass: Mehr als nur ein verrußter Kauz
Auf den ersten Blick ist Köhler Jast ein Mann, den das Leben gezeichnet hat. In Wirselgrund geboren, kennt er jeden Wildwechsel wie seine Westentasche. Trotz seiner mürrischen Art gilt er als gutmütiger Kauz und genießt hohes Ansehen – schließlich hängen die Qualität der örtlichen Schmiedewaren und der Klang der berühmten Glocken von seiner erstklassigen Kohle ab. Doch hinter der Fassade des einsamen Witwers, dessen Sohn zur Stadtgarde nach Angbar floh und der nun kaum verhohlen für die deutlich jüngere Schmiedin schwärmt, verbirgt sich ein knallharter Geschäftsmann.
Ein Kohlemeiler voller Hehlerware
Was im Dorf kaum jemand ahnt: Jasts Loyalität gilt nicht dem Gesetz, sondern dem Profit. Der Köhler nutzt die Abgeschiedenheit des Waldes als Umschlagplatz für die lokalen Räuber- und Schmugglerbanden. Die genial-einfache Idee dahinter: Niemand kommt auf die Idee, einen verrußten Kohlemeiler zu durchsuchen. Und so lagert zwischen Holzscheiten und Erde wertvolles Diebesgut, das Jast auf dem Markt reinwäscht bzw. „versilbert“ oder im Auftrag der Schmuggler gegen Vorräte tauscht. Ein profitables Bündnis, das ihm im Notfall sogar den schlagkräftigen Schutz der Unterwelt garantiert.
Ein heimlicher Drachenkultist als Gehilfe
Bei einem Unglück hat sich Jast den kleinen Finger verstümmelt, was einiges Geraune, er könne ein Diener des Namenlosen sein, nach sich zog. Zu Unrecht! Weit gefährlicher als der Schmuggler ist sein exotischer Gehilfe. Brin E’Thos, ein tätowierter Südländer und ehemaliger Sklave, wurde von Junker Balinor freigekauft – eine Tat, für die Brin ihm keineswegs mit Dankbarkeit oder gar Ergebenheit bezahlt. Ganz im Gegenteil: Der wortkarge Geselle mit der bedrohlichen Aura huldigt im Verborgenen einem finsteren Drachenkult. In einer Nische der verfluchten Zwergenmine hat der Kultist einen kleinen Altar errichtet, an dem er den Kaiserdrachen Drakantor anbetet und Opfergarben darbringt. Er wartet nur auf ein Zeichen seines schuppigen Götzen, um Rache an der Welt zu nehmen.
Erfüllt von einem Hass auf alles Reine
Durch die Sklaventreiber, welche in den Südlanden herrschen, hat der Köhlergehilfe seine ganze Familie, seine Sippe und seine Ehre verloren. Er brennt innerlich förmlich mit loderndem „Hass auf alles Reine“. Welcher Hohn, dass der Junker ausgerechnet ihn zu einem Dasein in Staub und Asche verdammt hat. Jeden Tag gibt sich der Einzelgänger düsteren Gedanken hin und betet zum Drachen, dass er ihn und seine Familie rächen möge. Seine Verzweiflung macht ihn zum perfekten Werkzeug für die Anhänger des Namenlosen – und zur tödlichen Gefahr für „Kleen-Ons“. In finsteren Rachefantasien opfert der Kultist die Tochter der Hexe dem goldenen Drachenkönig, dem wahren Herrscher über Drakfold…
Ein Quell aus dem Feenreich:
Süßer die Glocken nie klingen…
Doch was macht die Kohle aus Wirselgrund so legendär gut? Die Antwort liegt im auffällig dunkel gefärbten Wasser des Klebeichenbachs. Dieser entspringt einer Feenglobule oberhalb alter elfischer Ruinen. Durch seinen magischen Ursprung vermag der Bach die immer noch latent vorhandene arkane Kraft der einstmals hier lebenden Elfen in sich aufzunehmen: Stahl, der darin gelöscht wird, wird robuster; Kohle, die damit bearbeitet wurde, brennt heißer. Erstaunlicherweise haben die abergläubischen Dörfler also recht, wenn sie tuscheln: Wenn die Glocken ihrer Gießerei so schön klingen, singt darin ein Hauch alter Elfenmagie.
Kohlrabenschwarze Visionen
und namenlose Einflüsterungen
Diese Magie blieb auch der alten „Onse“, einer im Wald lebenden Rabenhexe, nicht verborgen. Zwischen ihr und dem Köhler besteht eine stille Übereinkunft: Jast liefert ihr hochwertige Pigmente, welche nur durch Verkohlung von Holz bei hohen Temperaturen ohne Sauerstoff gewonnen werden können. Das sprichwörtliche „Kohlrabenschwarz“ nutzt die Hexe, um ihre düsteren Visionen in einem geheimen Tagebuch aufzuzeichnen. Ein riskantes Spiel: Bei einer meisterhaften Probe fällt die Vision der Hexe besonders realitätsgetreu aus; ein Patzer jedoch öffnet ihren Geist für die gefährlichen Einflüsterungen des Namenlosen…
Was denkt ihr? Wie gefällt euch die Idee, ein BlueBrixx-Diorama durch Schmuggelverstecke, magische Effekte und getarnte Kultisten zu einem lebendigen Schauplatz für eure Helden zu machen? Glaubt ihr, eure Heldengruppe wird die dunklen Geheimnisse des Köhlers und seines Gehilfen aufdecken und somit namenloses Unheil verhindern?




